Unser Team: Cynthia Alarcón Jiménez, Stationsleitung Santanyí

Motto: „Kannst du andere dankbar machen, bist du auf dem richtigen Weg.“

Wie kamst Du zu HOPE?

Auslöser war ein Post über die Unterstützung bedürftiger Menschen in den sozialen Medien. Mir war sofort klar, dass ich helfen und meinen Beitrag leisten möchte.

Was machst Du bei HOPE?

Ich leite die Station in Santanyí. Gemeinsam mit meinem Team kümmere ich mich um die Verteilung von Lebensmitteln und anderen Dingen, die Familien benötigen.

Was schätzt Du an Deiner Arbeit?

Die Freude, Menschen zu helfen, die durch unsere Arbeit erkennen, dass sie nicht allein sind und es Hoffnung gibt. Es erfüllt mich, mit ihnen zu sprechen, sie kennenzulernen, nach der Familie und den aktuellen Herausforderungen zu fragen. Dabei ist empathisches Zuhören eine zentrale Eigenschaft – und ein Geschenk, das Verbindung schafft. Auch wenn wir nicht alle Probleme lösen können, hilft es, sich für die Menschen Zeit zu nehmen und sich für ihr Leben und ihre Sorgen zu interessieren.

Ich mag die herzliche Atmosphäre und den Teamgeist in unserer Station. Bei uns arbeiten auch Menschen, die selbst Lebensmittel abholen. Gemeinsam engagieren wir uns für ein Ziel. Es ist ein tolles Gefühl zu wissen, dass ich mich auf alle im Team verlassen kann. Wir verstehen uns gut, respektieren und unterstützen uns gegenseitig. Es ist ein Geben und Nehmen nach dem Prinzip „Ich gebe dir ein bisschen und dafür engagierst du dich, anderen etwas zu helfen.“ Dieser Gedanke gefällt mir.

Ein Erlebnis, dass Dich besonders berührt hat?

Eine Person war einmal unendlich dankbar für einen Schokoriegel, den wir verschenkt haben. Solche Reaktionen bestärken mich darin, dass kleine Dinge einen großen Wert haben!

Was empfiehlst Du Menschen, die Unterstützung benötigen, aber noch Zweifel haben?

Kommt einfach in einer der Verteilstationen vorbei. Bei HOPE empfangen wir jeden mit offenen Armen. Es ist unsere Aufgabe, zu helfen. Wir wissen, dass der erste Besuch besonders schwierig ist. Einige Menschen schämen sich, dass sie auf Hilfe angewiesen sind. Dann beruhigen wir sie erst einmal. Wir erklären, dass wir gerade schwierige Zeiten durchleben, die allen viel abfordern und es völlig okay ist, Unterstützung anzunehmen. In Gesprächen gehen wir dann auf ihre Ängste und Bedürfnisse ein.

Eine respektvolle Atmosphäre, in der sich unsere Kunden gut aufgehoben und wertgeschätzt fühlen, ist eine wichtige Basis unserer Arbeit. Niemand verlässt uns mit leeren Händen. Sollten beim ersten Besuch nicht alle notwendigen Papiere vorhanden sein, geben wir zumindest einen kleine Lebensmittelspende mit. Wenn die Menschen spüren, dass wir ihnen zuhören, uns interessieren und sie nicht die einzigen in einer schwierigen Lage sind, entwickeln sie Vertrauen.

Und was empfiehlst Du Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren möchten?

Meldet euch in einer unserer Stationen oder ruft im Büro an. Wir finden für jeden einen passendes Zeitfenster, um sich zu engagieren.

Was gibt Dir Kraft?

Die Dankbarkeit der Menschen zu spüren, wenn wir mit Lebensmitteln, Hygieneartikeln oder anderen dringend benötigten Gegenständen helfen können. Es bedeutet mir viel, das Glänzen in den Augen der Kinder zu sehen, wenn sie sich in der Station ein Spielzeug abholen dürfen. Ist ein Kind ungeduldig oder drängelt sich vor, erklären wir, warum es wichtig ist, auf andere Rücksicht zu nehmen und sich gegenseitig zu unterstützen. Das funktioniert eigentlich immer. All diese Momente erfüllen mich mit Energie.

Natürlich gibt es auch anstrengende Situationen. Dann trägt mich die Vorstellung, der Gesellschaft etwas zurückzugeben. Es gibt viele Menschen, denen es sehr sehr schlecht geht, die so gut wie nichts haben. Ich bin dankbar, in einer Situation zu sein, in der ich anderen helfen kann. Geben gibt.

Was ist HOPE für Dich?

Das sind viele Emotionen gleichzeitig … Freude, Verständnis, Liebe, Zufriedenheit, Dankbarkeit, und vor allem HOFFNUNG.

Welche Werte werden bei HOPE gelebt?

  • Empathie. Anderen Menschen zuhören und ihnen das Gefühl geben, dass sie gesehen werden.
  • Verbindlichkeit. Zu wissen, dass jede Person im Team getroffene Vereinbarungen einhält und ein Mensch dem anderen hilft.
  • Dankbarkeit. Für die kleinen und großen Dinge.

Hast Du ein Lebensmotto?

Eines der entscheidenden Dinge ist es, DANKBAR zu sein. Wenn du andere in irgendeiner Weise dankbar machen kannst, bist du auf dem richtigen Weg.

 

Das Interview führte Verena Glaese.

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